Aero Guest Lodge

Ein verlorener Tag in Johannesburg

1 Kommentar

Meine erste „Übernachtung“ im Flieger war nicht so schlimm wie befürchtet. Tatsächlich brummten die Triebwerke so laut, dass sie fast alle anderen Geräusche übertönten. Falls jemand in meiner Nähe geschnarcht haben sollte, habe ich ihn also glücklicherweise nicht gehört. Nur eine Person konnte Triebwerk und Ohropax trotzen – ein kleines Mädchen. Es hat regelmäßig lauthals gebrüllt. Aber sonst war eigentlich alles okay. Sogar die Trennwand vor mir stellte sich als praktisch heraus, weil ich da die Beine abstützen konnte. Ich lag also mehr oder weniger wie ein „L“ da, d.h. die Beine in die Luft gestreckt. Sah bestimmt ulkig aus, war aber recht bequem. Einzig die Kälte ist nicht zu unterschätzen. Trotz Fleecejacke, Halstuch und Decke habe ich gefroren. Brrr!

Als es Frühstück gab, war ich dennoch hundemüde. So richtig konnte ich im Flieger eben doch nicht schlafen. Zur morgendlichen Stärkung reichte man mir Obstsalat, Joghurt und ein Brötchen, auf das ich Marmelade, Wurst oder Käse schmieren konnte. Dazu gab es gratis Omi-Frühsport-TV. Ganz ehrlich: Es ist sicher wichtig, im Flugzeug durch ausreichend Flüssigkeit und Bewegung das Thromboserisiko zu senken. Wenn man mit den Bewegungen aber erst eine Stunde vor der Landung beginnt, bezweifle ich, dass diese die angestrebte Wirkung haben.

Das erste Mal auf südafrikanischem Boden

In Johannesburg angekommen, habe ich mich zunächst erstmal frisch gemacht. Anschließend ging es durch die Passkontrolle. Wenn man die richtige Schlange gefunden hat, ist das alles eigentlich ganz easy. Daher als Tipp: Die „Other Passports“-Schlange ist ganz rechts, wenn man in die Halle kommt. Folgt nicht dem Linkspfeil und reiht euch aus Versehen bei den „Africa Passports“ ein! Ich hab das tatsächlich glatt geschafft. Ihr müsst euch stattdessen wirklich einfach rechts halten und dann quasi immer geradeaus laufen. Für mich war es das erste Mal, dass ich mir ein Visum besorgen musste. Irgendwie war ich deswegen auch ein bisschen aufgeregt. Das war allerdings umsonst. Ich wurde lediglich ganz nett gefragt, wie es mir gehe, was ich in Südafrika mache und bis wann ich bleiben wolle. Mehr nicht. Auch musste ich keine Dokumente (z.B. Rückflugticket) vorzeigen.

Doch dann kam der große Schock: Wo ist mein Rucksack geblieben? Das Gepäckband für einen Flug aus Frankfurt war leer. Außerdem war es auch eigentlich der falsche Flug (Flugnummer und Ankunftszeit stimmten nicht überein). An der großen Anzeigetafel war mein Flug aber überhaupt nicht ausgeschrieben. Ohje. Nachdem die Befragung der Gepäckmenschen am Flughafen erfolglos verlief, habe ich mich dann beim South African Airways Schalter angestellt. Dort wartete noch eine Familie und ein älteres Ehepaar, die sich ebenfalls wunderten, wo ihr Gepäck geblieben war. Noch bevor ich am Schalter herankam, war das Poblem geklärt. Ein Junge der Familie hatte sein Gepäck ausgemacht und die Familie mich dann lieberweise informiert. Unser Gepäck war – warum auch immer – auf einem ganz anderen Förderband gelandet.

Nun konnte ich mich endlich in die Ankunftshalle bewegen. Menschenmassen standen herum und warteten auf ihre Gäste bzw. als Taxifahrer auf jeden, der sich erweichte mit ihnen zu fahren. Meine Unterkunft verfügt über einen Abholservice, den man jedoch erst kontaktieren sollte, wenn man sein Gepäck hat. Zuerst suchte ich jedoch noch nach einem Geldautomaten (z.B. 1. Etage, am Ende des Durchgangs bei den Fressbuden) bevor ich die Shuttle-SMS verschickte. Dann hieß es warten. Dabei war mir schon ein bisschen mulmig zu Mute. Man fällt eben auf: Weiß, Frau, blond, alleinreisend… ich hatte jetzt keine Angst, aber so richtig „sicher“ habe ich mich in dem Moment nicht gefühlt. Mit dem Flughafen-Shuttle verlief dann alles reibungslos und ich konnte endlich meine Unterkunft beziehen.

Der Rest des Tages

Völlig geschafft von der Anreise habe ich leider nichts mehr unternommen. Ursprünglich wollte ich mir Johannesburg anschauen, aber ich hab lieber im Bettchen geschlummert. Schließlich hatte ich Schlaf nachzuholen und meine morgige Tour sollte bereits um 7.00 Uhr starten. Außerdem hatte ich ehrlich gesagt auch einfach „Angst“ alleine die Gegend zu erkunden. Nun glaube ich zwar nicht, dass jeder Südafrikaner kriminell ist, aber mir war eben doch irgendwie etwas mulmig zumute. Schade um den ungenutzten Tag, aber Sicherheit geht für mich vor. Und so lasse ich den Tag ungenutzt verstreichen.

 

Warst du schon einmal in Johannesburg? Was hast du dort unternommen? Hast du dich (alleine) sicher gefühlt?
Dann berichte doch von deinen Erfahrungen und lass mir eine Flaschenpost da! 

Destination

Die Republik Südafrika ist etwa 12.000 km von Berlin entfernt. Sie liegt ganz im Süden Afrikas und ist sowohl vom Indischen Ozean als auch vom Atlantischen Ozean umgeben. Das Land kann mit vielfältigen Landschaften (z.B. Drakensberge, Kalahari-Wüste ) und einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt auftrumpfen. Aber auch kulturell ist es aufgrund seiner Geschichte sehr interessant.

Anreise


Ab Frankfurt am Main kommt man per Direktflug (über Nacht, 12 h) nach Südafrika; genauer nach Johannesburg oder Kapstadt. Ansonsten fliegt man ab Deutschland häufig auch über Istanbul, Doha oder Dubai.

Unterkunft


Aero Guest Lodge
81 Kempton Road
1619 Gauteng, Südafrika
www.aeroguestlodge.co.za

Die Aero Guest Lodge ist nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt und somit ideal für einen Aufenthalt direkt vor oder nach einem Flug. Mein Zimmer war sehr gemütlich eingerichtet und geräumig.  Bei genauerem Hinsehen gab es allerdings kleinere Mängel, die ich für ein ****-Hotel nicht akzeptabel finde (z.B. Flecken auf der Bettdecke, nichtfunktionierender Heizkörper). Dennoch habe ich mich dort wohl gefühlt. Das Hotelgelände ist recht klein, verfügt jedoch über einen Pool (derzeit leider viel zu kalt) und einen Billardtisch. Das Personal habe ich freundlich und hilfsbereit erlebt.

Ich habe bezahlt: etwa 100 € für 1 Person inkl. Frühstück / 2 Nächte im August 2013

Aero Guest Lodge
Hotelzimmer
Badezimmer

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1 Kommentar

Zauberlehrling3 11. September 2013 - 22:38

Hat es denn der Müllsack über’m Rücksack eigentlich überlebt und konnte er seiner Funktion als zusätzlicher Schutz gerecht werden? Das Zimmer sieht ja echt gemütlich aus. Verständlich, dass du nach so einer Nacht dann doch erstmal ins weiche Bettchen gefallen bist. 🙂 Südafrika läuft schon nicht davon. 😉

Antworten

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