Minimalistische Babyausstattung

Minimalistische Erstausstattung fürs Baby: Kleidung

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Ich war schwanger. Und das im siebten Monat. So langsam wurde es sicher Zeit, sich um die Erstausstattung zu kümmern. Aber, was braucht ein Baby eigentlich? Und wovon wie viel? Ich las in meinem Hebammen-Buch und durchforstete das Internet, um mir einen Überblick zu verschaffen. Dabei erschrak ich bei einigen Bildern. Da hatten einige Babys einen genauso großen Kleiderschrank wie ich selbst. Das musste zu viel sein! Außerdem hatte ich auch gar nicht so viel Platz. Für mein Baby gab es nicht mal ein eigenes Zimmer, geschweige denn einen eigenen Schrank. Stattdessen sollten alle Sachen in einem IVAR-Abteil (80 cm breit) gelagert werden, in dem zuvor Arbeitsmaterial von mir stand.

Mittlerweile ist unsere Zaubermaus nun fast sechs Monate alt. Zeit also, um zurückzublicken und eine Bilanz zu ziehen. Ich möchte dir Tipps geben, was du wirklich brauchst und was nicht. Dabei bin ich selbst eher minimalistisch unterwegs. Zudem ist mir besonders wichtig, dass möglichst kein Kunststoff (Plastik) verwendet wird. Insgesamt fällt trotzdem so einiges an, was man besorgen muss. Daher habe ich für eine übersichtlichere Darstellung meine Babyausstattung in folgende Bereiche aufgeteilt:

  1. Kleidung
  2. Wickeln & Pflegen
  3. Schlafen, Essen und Unterwegssein
  4. kommt bald: Spielsachen

 

Qualität statt Quantität

Seien wir ehrlich: Babysachen sind zu niedlich! Da fällt es schwer, sich in Zaum zu halten. Ich kenne das. Und dennoch: Versuch es! Am Ende gibst du nur unnötig Geld aus, weil dein Neugeborenes gar nicht soviel anziehen kann, wie es hat. Ich spreche hier bewusst von einem Neugeborenen, da der Bedarf mit dem Alter steigen wird. Immerhin werden die Kleinen mobiler und die Wahrscheinlichkeit, sich dabei dreckig zu machen, steigt. Außerdem gibt es früher oder später Beikost, mit der man sich wunderbar bekleckern kann. Ein Neugeborenes liegt hingegen den ganzen Tag herum. Wovon soll es da schmutzig werden – außer dir läuft die Windel mal aus? Daraus folgt, dass du wirklich extrem wenig Teile benötigst. Ganz plakativ: Ein Teil hat dein Kind an, eines ist in der Wäsche, eines trocknet auf der Leine und eines hast du in Reserve. Macht vier Kleidungsstücke je Kategorie. Ja, richtig gelesen – nur Vier!

 

Vier Wickelbodys

Minimalistische Babyausstattung

Outfit im Frühjahr: Body, Leggings und Strickjacke

Ich bin eine klare Verfechtern von Wickelbodys, da ich das Anziehen dieser leichter finde. Das ist aber sicher Geschmacksache. Wenn du es dir finanziell leisten kannst, besorg dir mindestens einen aus Merinowolle (etwa 20 €). Merinowolle kratzt nicht und ist gleichzeitig temperaturregulierend. Das heißt, dass dein Baby darin weder schwitzt noch friert. Allerdings darf der Body dann natürlich nur in die Wollwäsche. Etwas pflegeleichter sind meist Kombinationen aus Baumwolle und Wolle. Für den Sommer darf es auch gern eine Mischung aus Baumwolle und Seide sein. Grundsätzlich würde ich immer langärmlige Bodys kaufen. Darin friert dein Kind nicht und sie dienen gleichzeitig als Sonnenschutz. Bei Bedarf kannst du die Ärmel etwas hochkrempeln.

 

Zwei bis vier Oberteile plus eine Draußen-Jacke

Je nach Jahreszeit benötigst du verschiedene, dünnere und dickere Oberteile. Ich habe ein Mai-Baby und konnte daher auf dicke Jacken verzichten. Stattdessen habe ich zwei Strickjacken zum Überziehen gekauft. Das hat bei uns gereicht. Auf Pullover oder Shirts würde ich in den ersten drei Monaten gänzlich verzichten, da du sie immer über den Kopf des Babys ziehen musst, was viele Babys nicht so mögen.

 

Zwei bis vier Hosen

Damit dein Baby nicht friert, solltest du ihm noch eine Hose anziehen. Diese sollte natürlich einen weichen Bund haben, so dass nichts drückt. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass weit geschnittene Pumphosen besser über einen dicken Stoffwindelpo passen und meist auch noch etwas Mitwachsen. Außerdem würde ich darauf achten, dass die Hose keinen Fuß hat, denn so ist sie länger nutzbar. Allerdings hast du dafür dann zugegebenermaßen das Problem, dass die Socken häufig nicht mehr an Ort und Stelle sind.

Minimalistische Babyausstattung

Sammelkiste mit Hosen (mehrere Größen)

 

Zwei Paar Socken

Okay, eigentlich reicht sogar ein Paar Socken. Wir sind hier aber vom Typ: „Wo verdammt ist nochmal die zweite Socke hin?“. Allein aus diesem Grund haben wir zwei Paar gekauft.

 

Eine Mütze

Wenn wir hier etwas im Überfluss haben, dann sind das Mützen. Wir haben unzählige geschenkt bekommen. Und ganz ehrlich – wir Rabeneltern haben dem Kind fast nie eine aufgesetzt. Bei den Mützen mit Strippe hatte ich Angst, das Kind zu strangulieren; die ohne sind immer vom Kopf gerutscht oder haben aufgrund undehnbaren Materials irgendwie am Kopf gespannt. Naja, der Winter steht uns ja noch bevor. Mal sehen, für welchen Mützen-Typ wir uns dann entscheiden werden. Für Sommerbabys solltest du in jedem Fall einen dünnen, leichten Hut mit Nackenschutz besorgen.

Minimalistische Babyausstattung

Sammelkiste mit Mützen, Lätzchen, Socken und Handschuhen

Sonst nichts!

Ich hatte noch ein paar Strampler gekauft, weil ich diese als Schlafanzug nutzen wollte. Bis auf einen habe ich sie allerdings überhaupt nicht verwendet, da meine Zaubermaus fast immer in Body, Hose und Jäckchen geschlafen hat. Bei den Stramplern bzw. Schlafanzügen würde ich – wie bei den Hosen – darauf achten, dass sie ohne Fußteil kommen. Außerdem empfand ich eine mittige Knopfleiste (beide Beine) praktischer als eine Knopfleiste, die nur an einem Bein entlangführt.

 

Nachtrag: Kleidung für den Winter 

Spätestens, wenn die Temperaturen fallen, braucht euer Baby eine warme Außenschicht. Ich habe für den Herbst eine Jacke aus Wollfleece gekauft. Im Winter gibt es den dazu passenden Overall. Wollfleece ist ein besonders weiches Material; es fasst sich an wie Fleece, ist aber eben nicht aus Kunstfasern, sondern aus Wolle hergestellt.

Dazu gibt es ein Paar Handschuhe und Schuhe; beides ebenfalls aus Wolle. Mein Mützen-Dilema habe ich ebenfalls gelöst, indem ich eine Schlupfmütze aus Merinowolle besorgt habe. So bleibt auch der Nacken schön warm. Bei sehr niedrigen Temperaturen wird darüber noch eine Mütze zum Binden angezogen.

 

Welches Material? Welche Größe?

Wie du vielleicht gemerkt hast, liebe ich Naturmaterialien (Baumwolle, Leinen, Wolle, …), insbesondere Merinowolle. Natürlich sind Produkte aus letztgenanntem etwas teurer. Wenn du statt zwanzig Teilen, aber nur vier kaufst, kannst du dir das vielleicht auch leisten. Alternativ könntest du natürlich auch gebraucht kaufen oder vielleicht hast du das Glück, das eine oder andere Teile geschenkt zu bekommen. Bitte, bitte, bitte verzichte in jedem Fall auf alles mit Polyester. Das muss ich als Ökotussi jetzt mal loswerden!

Babykleidung fängt regulär bei Größe 50 an. Da mein Partner und ich recht groß sind, war ich mir sicher, dass wir diese Größe auslassen können. So war es dann auch. Generell empfehle ich, dich erst ab Größe 56 einzudecken. Falls du nicht allzu dörflich wohnst, können Teile in Größe 50 – so sie denn dann doch gebraucht werden – schnell besorgt werden. Sofern du im Krankenhaus entbindest, gibt es dort in der Regel auch Kleidung für die Zeit deines Aufenthalts (und notfalls auch für den Heimweg).

 

Ich hoffe, dass dir dieser Beitrag gefallen hat und du sinnvolle Anregungen für dich mitnehmen konntest. Ich möchte zuletzt noch einmal betonen, dass ich dir nicht das Spaß am Shoppen und Aussuchen von Babysachen nehmen möchte. Auch ich habe manchmal mehr als vier Teile gekauft (und zudem Teile ungefragt geschenkt bekommen); bin aber weit von den Massen an Babykleidung entfernt, die ich schon so bei anderen Bloggern oder auf Instagram gesehen habe. Mir geht es vielmehr darum, dass du deinen Konsum hinterfragst und im Zweifel nicht zu viel kaufst. In der Regel ist es leicht fehlendes zügig nachzukaufen.

 

Hast du noch Fragen? Oder bist du auch Mutti und siehst das ein oder andere anders als ich?

Dann freue ich mich sehr, wenn du mir einen Kommentar schreibst!

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