Wow! Einfach nur Wow – mehr fällt mir zu dem Tsitsikamma Park nicht ein. Auch wenn ich leider nur einen Bruchteil des Parks gesehen habe, möchte ich behaupten, dass er einen der atemberaubendsten Wanderwege in Südafrika umfasst. Aufgrund der klimatischen Bedingungen herrscht hier schon eine fast tropische Vegetation vor. Wer Glück hat, entdeckt bunte Vögel, Otter oder sogar Wale.
Unser Truck bringt uns zu einem Parkplatz direkt am Meer. Ich bestaune eine Vielfalt an Blau- und Türkistönen, umrahmt von saftig grünen Bäumen und gelben, orange-braunen und grauen Felsen. Das volle Farbspektrum der Küste eben. Dazu lausche ich dem sanften und manchmal auch recht stürmischen Rauschen des Meeres. Ein Traum! Hier könnt ich ewig bleiben. Aber für Stillstand ist auf dieser Gruppenreise leider keine Zeit. So starten wir gemeinsam mit unseren Guides eine Rundwanderung auf dem Mouthern Trail, die uns zu drei, über dem Meer hängende Brücke führt. Diese Wanderung ist leicht und gleicht eher einem Spaziergang, da man den Weg auf Holzplanken abgeht; nur einige Treppen sind zu überwinden.
An den Hängebrücken angekommen, staune ich nicht schlecht. Es ist kaum ein anderer Tourist außerhalb unserer Reisegruppe zu sehen. Ich dachte, dass es hier viel voller wäre. So aber kann eigentlich jeder mal für sich ein Stück auf einer der Hängebrücken gehen und spüren, wie sie ganz leicht unter dem eigenen Gewicht nachgibt. Ein zauberhafter Ort. Als ich auf der letzten der drei Hängebrücken entlanggehe, kann ich eine Gruppe Kajakfahrer im Meer entdecken. Die unternehmen eine actionreiche Tour und ich beschließe in diesem Moment, dass ich so etwas auch einmal machen möchte. Aber nicht jetzt, nicht heute. Dafür bin ich viel zu ungeübt und unerfahren, auch wenn man an dieser Tour bestimmt ohne große Vorkenntnisse teilnehmen darf. Die Kraft des Meeres sollte man jedoch nicht unterschätzen: die Wellen, die Strömung und nicht zu vergessen die scharfkantigen Felsen. Nicht nur ein Kajak sehe ich heute unter den tosenden Wellen verschwinden.
Nach der kleinen Wanderung dürfen wir einige Kilometer des Otter Trails bis zu einem Wasserfall gehen. Ich könnte mir in den Allerwertesten beißen – aber tatsächlich verzichte ich darauf, weil es mir – vor allem bei Steigungen – hinten in der Wade beim Knie schmerzhaft zieht. Irgendwie habe ich mir da was bei einem Sturz in Cintsa verzogen. Darüber bin ich sehr traurig, denn ich liebe Wasserfälle. Dennoch habe auch ich einen schönen Nachmittag, da ich gemeinsam mit dem älteren spanischen Paar (Oma -und Opa-Ersatz) noch einmal ganz gemütlich den Mouth Trail entlanggehe. Dabei nehmen wir uns nun auch die Zeit, die zwei, drei Abzweigungen abzulaufen. Besonders der Abstecher zum Kerneels Se Klip Rock (5 min) lohnt sich sehr. Dort machen wir dann unsere Lunchpause und der „Gefährliche Opa“, wie er sich selbst nennt, füttert zum Ärgernis seiner Frau zwei Möwen. Anschließend besichtigen wir erneut die Hängebrücken und spazieren dann zurück zum Parkplatz. Dort entspannen wir noch etwas bis die anderen von ihrer Wanderung zurückkehren. Und dann ist dieser Tag leider auch schon vorüber …
Destination
Die Republik Südafrika ist etwa 12.000 km von Berlin entfernt. Sie liegt ganz im Süden Afrikas und ist sowohl vom Indischen Ozean als auch vom Atlantischen Ozean umgeben. Das Land kann mit vielfältigen Landschaften (z.B. Drakensberge, Kalahari-Wüste ) und einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt auftrumpfen. Aber auch kulturell ist es aufgrund seiner Geschichte sehr interessant.
Overland
Die „South African Explorer„-Tour ist sicher eine der beliebtesten Reisetouren bei ⇒ Nomad Africa Adventure Tours. In knapp drei Wochen kann man einen ersten Eindruck von Südafrika gewinnen. Die Tour führt von Johannesburg zum Kruger National Park und von dort aus weiter nach Swaziland. Danach geht es an der Küste entlang bis Durban. In den Drakensbergen und Lesotho ist dann Wandern angesagt. Anschließend geht es vorbei am Addo Elephant National Park erneut Richtung Meer. Schließlich folgt man der Garden Route bis Kapstadt, wo man seinen Aufenthalt unbedingt noch individuell verlängern sollte.
Die Tour kann in beide Fahrtrichtungen gebucht werden. Zudem hat man die Wahl zwischen der Unterbringung in festen Unterkünften oder der Unterbringung in Zelten. Als ich die Tour gemacht habe, war die Gruppe diesbezüglich gemischt, was aber überhaupt gar kein Problem war. Denn spätestens, wenn der Hunger ruft, müssen eh alle zum Truck und sammeln sich dort, um über Gott und die Welt zu plaudern. Das Essen war übrigens immer sehr lecker! Mittags gab es häufig nur einen kleinen Snack, aber abends wurde in der Regel herzhaft und deftig gekocht.
Alles in allem habe ich auf dieser Tour durchweg positive Erfahrungen gesammelt und empfehle sie daher gern weiter. Wie so oft hängt das individuelle Erlebnis aber sicher auch von den Reiseleitern und den anderen Reiseteilnehmern ab.
1 Kommentar
Und haben die Möwen euch auch so verflogt und bedrängt, wie uns die Berliner Spatzen?? 😛