Endlich! Nach über zwei Jahren reise ich erneut in eines meiner liebsten Länder – Italien! Die Hoffnung auf ein bisschen „La Dolce Vita“ mit viel Entspannung, Sonnenschein und leckerer Eiscreme lässt mich schon seit Tagen auf diese Reise freuen. Ganz genau fahre ich in die Toskana und werde die drei touristischen Hot-Spots Pisa, Siena und Florenz besuchen. Zudem hoffe ich, dass ich ein bisschen von der hügeligen Landschaft mit den vielen Zypressen und Pinien sehen werde, auch wenn ich ohne Auto reise. Für die drittgrößte Insel Italiens, Elba, bleibt hingegen leider keine Zeit.
Am frühen Nachmittag fliege ich von Tegel mit Alitalia nach Pisa. Der Flug verläuft reibungslos; es gibt Saft und Kekse, schicke Stewards, die nur Italienisch und Englisch sprechen und viel Platz zum Ausbreiten, da meine ganze Sitzreihe nicht besetzt ist. So mag ich das gerne. Der Blick aus dem Fenster ist zudem grandios. Ich sehe Felder, Siedlungen, die Alpen und schließlich auch Pisa von oben. Zur Krönung klatschen viele Menschen nach der Landung. Das habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Dabei kann ich mir vorstellen, dass sich die Kabinencrew insgeheim schon ein bisschen darüber freut. Und wie ist es bei dir? Gehörst du zu den Menschen, die nach der Landung klatschen?
Am Flughafen Aeroporto Galielo Galilei angekommen, entscheide ich mich, den PisaMover-Bus bis zum Hauptbahnhof zu nehmen (Ticket 1,30 €) und von dort aus zu meiner Unterkunft zu laufen. Theoretisch könnte ich auch das ganze Stück gehen, aber mit Koffer macht das nicht so viel Spaß. Außerdem ist das mit den Fußgängerwegen in Italien immer so eine Sache. Mal gibt es sie, mal nicht. Mal sind sie drei Meter breit, mal so schmal, dass gerade eine Person, nein, ein Kind, sie benutzen kann.
Die Unterkunft ist dieses Mal ein Griff ins Klo
In der Unterkunft angekommen, beginnt eine kleine Odyssee. Ich werde freundlich begrüßt, bekomme ein hübsches Zimmer und beginne gerade auszupacken, da klopft es an der Tür. Es sei ein Fehler passiert. Diese Wohnung sei quasi vollständig gebucht, ich müsse umziehen. Also alles wieder eingepackt und im selben Gebäude in eine andere Wohnung gebracht. Dort beziehe ich dann ein neues Zimmer. Das ist allerdings winzig und verfügt lediglich über ein Hochbett. Es mag ja Menschen geben, die Hochbetten toll finden. Mit knapp 1,85 Metern Körpergröße schwindet solch ein Gefühl ganz schnell, spätestens wenn man das zweite Mal mit dem Kopf gegen die Decke geknallt ist. Aber bloß nicht aufregen. Es hilft ja nichts. Wieder packe ich meine Sachen aus, so gut wie es eben geht. Da kommt erneut die Besitzerin mit ihrer Schwester rein. Das Bett sei ja noch gar nicht gemacht! Das müssten sie jetzt erstmal erledigen. Da graut es mir schon. Das Bett ist nicht gemacht? In einem Zimmer, das man vermietet? Ich finde keine Worte, bin völlig genervt, will eigentlich endlich meine Ruhe. Zudem ist mir heiß, die Luft ist stickig und ich schon nach fünf Minuten Aufenthalt völlig zerstochen, da das Mückennetz löchrig ist.
Zur Krönung beginnt nun mein Schädel zu brummen. Auf eine Erkundung Pisas habe ich heute keine Lust mehr. Schade! Lieber lege ich mich ins Bett. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Aber so richtig Freude kommt nicht auf. Dabei bin ich doch in Italien! Irgendwas läuft hier schief.
Wie hättest du reagiert, wenn du beim Check-In feststellst, dass die Unterkunft nicht wirklich deinen Vorstellungen (bzw. den Bildern online) entspricht? Berichte doch von deinen Erfahrungen und schreib eine Flaschenpost!
Destination
Die Stadt Pisa befindet sich in der Toskana in Italien. Besonders bekannt ist Pisa für den „Schiefen Turm“, einen Kirchturm der aufgrund des lehmigen Untergrunds schräg steht.
Anreise
Von Deutschland aus erreicht man Pisa in weniger als zwei Stunden mit dem Flugzeug. Alternativ kann man natürlich mit der Bahn fahren. Ab München fährt ein Nachtzug der ÖBB über Florenz, von wo aus man nach Pisa in etwa anderthalb Stunden weiterfahren kann.
Unterkunft
Bed&Breakfast „On the River“
Lungarno Bruno Buozzi 2
56127 Pisa, Italien
(Anscheinend existiert das B&B nicht mehr, Stand 2022)
Online sehen die Zimmer ganz passabel aus. Allerdings hatte ich Pech und habe ein sehr kleines Zimmer bekommen. Das Gemeinschaftsbad und die Küche waren gepflegt, aber bereits etwas in die Jahre gekommen.
Was ich jedoch überhaupt nicht akzeptieren kann, ist das (Service-)Verhalten der Eigentümer. So kam man täglich in mein Zimmer, um es zu „reinigen“. Was genau dabei geschah, ist mir schleierhaft. Ich hatte während des Aufenthalts exakt die gleichen Handtücher und der Mülleimer wurde auch nicht entleert. Die Krönung des Ganzen war, dass man an einem Abend kurz vor 22 Uhr ohne Klopfen in mein Zimmer kam (das übrigens abgeschlossen war) und sich lauthals unterhielt (» siehe hier). Für mich ein absolutes No-Go! Daher würde ich hier ganz sicher nicht noch einmal einchecken oder diese Unterkunft gar weiterempfehlen. Wäre ich cooler, hätte ich wahrscheinlich noch in derselben Nacht ausgecheckt.
Ich habe bezahlt: etwa 110 € für 1 Person / 3 Nächte im August 2015