Dieser Tag verlief so ganz anders als die Guides es sich gedacht hatten. Mitschuld war ich, die unbedingt zum Whale-Watching wollte und mehrmals gefragt hatte, ob denn das nicht möglich sei. Immerhin gebe es Unternehmen, die entsprechende Touren ab Plettenberg Bay durchführen. Und das war ja schließlich unser Ziel. Aber nun der Reihe nach.
Nach dem Frühstück statten wir zuerst dem Tsitsikamma Big Tree einen Besuch ab. Der Baum ist 1000 Jahre alt und mit knapp 37 Metern wol echt hoch. Leider konnte ich diese „Höhe“aber nicht so wirklich begreifen, da alles um den Baum herum zugewachsen war. Ein Baum im kleinen Wald halt. Mich hat der Big Tree daher nicht so beeindruckt. Die Mitreisenden, die bereits in den USA waren und dort die riesigen Bäume gesehen hatten, waren ebenfalls nicht so begeistert.
Dann sind wir zu der Brücke gefahren, wo man den höchsten Bungee-Jumping-Sprung der Welt machen kann, ich glaube, es ist die Bloukrans Bridge. Von uns hat sich letztlich aber keiner getraut, wobei ein Junge das schon machen wollte. Allerdings stand er mit seinem Wunsch wohl allein da und seine Eltern gaben ihm nicht die Erlaubnis zum Sprung. Einer unserer Guides sollte eigentlich springen – das war ein Geschenk von uns (Teilbetrag des Trinkgeldes) – aber durch einen glücklichen Zufall hatte er erst einen Tag zuvor wohl die Möglichkit kostenfrei zu springen und hat das natürlich genutzt.
Nun standen diverse Aktivitäten an, von denen anfangs keiner eine machen wollte. Heute waren dann aber plötzlich alle gut beschäftigt. Nach meinen Recherchen, die ich bereits Zuhause in Deutschland gemacht hatte, hätte ich gerne das Monkeyland besucht. Allerdings entschied ich mich dagegen, weil anfangs wie gesagt niemand etwas machen wollte und unser Guide sagte, dass wir dann auch durchfahren könnten und das mit dem Whale-Watching klappt. Mittlerweile war es aber anscheinend auch kein Problem sowohl die Aktivitäten als auch dass Whale-Watching unter einen Hut zu bringen. Dennoch besuchte ich nicht das Monkeyland, sondern das Elephant Sanctuary in Plettenberg Bay. Erst wollte ich da nicht hin, weil es schon recht teuer ist und ich in Asien bestimmt genügend Elefanten zu sehen bekomme, Dann allerdings entdeckte ich im Internet die vielen guten Kommentare zu diesem Sanctuary und ja, asiatische Elefanten sind ja keine afrikanischen Elefanten. Zudem begleiteten mich hier zwei Mitreisende, d.h. die Wahrscheinlichkeit Fotos von einem Elefanten und mir zu erhalten, ist ebenfalls sehr hoch. Also, warum sich nicht mal etwas gönnen?
Der Besuch war natürlich schon recht touristisch. Erst darf man mit dem Elefant 1min spazieren geben, wobei unser Guide darauf geachtet hat, dass jeder von uns (unsere Gruppe bestand aus sieben Leuten; es gibt aber nur 3 Elefanten und 2 Wege) auch rankommt. Anschließend erklären die Elefantentrainer kurz etwas zu ihrem Elefanten und lassen ihn einen Trick zeigen (z.B. Hinknien, mit den Ohren wackeln). Dann darf jeder einzeln zu einem Elefanten und bekommt bestimmte Körperteile gezeigt und erklärt und darf diese auch anfassen wie z.B. die Haut hinter den Ohren (sehr weich, wie Leder), die Haare am Schwanz (fühlen sich an wie Plastik) oder den Fuß. Dabei wird von den Angehörigen fleißig fotografiert. Gleichzeitig wird vom Sanctuary aus ein kurzer Film erstellt. Danach geht es wieder zurück zum Hauptplatz und man darf die Elefanten füttern. Damit endet die Tour nach 45-60 Minuten leider auch schon, wobei ganz zum Schluss noch ein kurzer Vortrag zur Anatomie der Elefanten gehalten wird. Man kann übrigens auch auf den Elefanten reiten. Der Spaß ist meines Erachtens aber sein Geld nicht wert. Eine Mitreisende hat es gemacht und es waren bei weitem keine zehn Minuten!
Alles in allem fand ich den Besuch schön und denke, dass die Elefanten nicht misshandelt werden. Allerdings finde ich es nicht so gut, dass sie nachts im Stall eingesperrt werden. Im Endeffekt muss aber jeder für sich entscheiden, inwieweit er solche Projekte unterstützen möchte.
Mit dem Truck ging es nun weiter nach Plettenberg Bay, wo ich gemeinsam mit vier Mitreisenden an einer Whale-Watching-Tour teilgenommen habe. Es war meine erste Whale-Watching-Tour überhaupt und ich dem entsprechend sehr gespannt. Und was soll ich sagen, ich habe tatsächlich mehrere Wale gesehen. Allerdings leider immer nur Southern Right Whales (dt. Glattwale?), die nicht sehr weit aus dem Wasser gekommen sind, so dass ich wiederum kaum etwas von ihnen gesehen habe. Also große Freude und kleine Enttäuschung gleichzeitig. Sonst war die Tour aber ganz gut, nur leider sehr kurz und teuer (1.5h für 650 Rand). Naja, vielleicht werde ich – wenn mir in Kapstadt die Decke auf den Kopf fällt – doch noch einmal von Kapstadt aus eine Tour nach Hermanus buchen und dort erneut mein Glück versuchen. Das Highlight wäre natürlich ein, aus dem Wasser springender Buckelwal. Einerseits ist das aber unwahrscheinlich, da Buckelwale wohl gerade nicht „Saison“ haben, andererseits konnte ein Mitreisender im Tsitsikamma Park ganz entfernt einen Buckelwal in genau solch einer Aktion sehen. Also, einfach mal Daumen drücken!
Abends in der Unterkunft wartet noch eine unerwartete Überraschung auf mich. Als ich meine Terrasse betrete, begegne ich einem kleinen Kätzchen, was mit mir auf dem Sofa kuschelt. Als ich zum Essen gehen möchte, liegt es immer noch da und mag das Haus nicht verlassen. Auch als ich wiederkehre und ihr erneut die Tür offen lasse, entscheidet sie sich dafür, da zu blieben. Dafür gibt es als Belohnung einige Fleischreste vom Abendbrot von mir (natürlich gewaschen und klein geschnitten). Super, endlich mal wieder ein Haustier 🙂 Damit auch liebe Grüße an meine eigene Katze, die ich natürlich am allermeisten liebe!
1 Kommentar
Das mit den Walen ist ja schade. Aber die Katze ist ja süß – vielleicht hast du heute besonders gut geschnuppert. 🙂 Hast du von der Kleinen auch ein Foto gemacht? *neugierig* 😉