Geburtsplan

Mit Plan in die Geburt

0 Kommentar

Kann man eine Geburt eigentlich „planen“? Auch wenn heutzutage von einigen Menschen der Anschein erweckt wird, dass dem so wäre – natürlich ist das nicht so!

Jede Geburt ist anders. Und: Sie ist nicht vorhersehbar.

Viele Wege sich auf die Entbindung vorzubereiten

Trotzdem kann man sich auf die Entbindung vorbereiten. Jede Frau sollte dabei auf sich hören, womit sie sich gut und sicher fühlt. Mir war es beispielsweise sehr wichtig, an einem Geburtsvorbereitungskurs (direkt im Krankenhaus) teilzunehmen. Außerdem habe ich es geliebt, Geburtsberichte zu lesen oder auf youtube anzuschauen, um verschiedene Situationen und Eindrücke mitzubekommen. Das hat mir dann aber auch als Vorbereitung gereicht.

Du hast vielleicht – oder ganz bestimmt sogar – andere Bedürfnisse. Du fühlst dich durch spezielle Sportprogramme, Atemtechniken oder Meditationsübungen gestärkt. Besonders in Mode ist aktuell ja das Thema Hypnobirthing. Für mich wäre das überhaupt nichts. Die Entbindung wird nicht schmerzfreier nur weil ich statt einer Wehe eine Welle veratme. Ich kann allerdings generell mit Meditationen nichts anfangen. Wenn du dich also damit gut fühlst – dann mache das! Es ist deine Entbindung!

Was ist ein Geburtsplan? Und wozu schreibe ich den?

Und schließlich soll man ganz neumodisch einen Geburtsplan schreiben, vor allem dann, wenn man in einer Klinik entbindet. Weil, da ist man ja angeblich noch weniger selbstbestimmt als anderswo.

Um ehrlich zu sein, hat mich die Hebamme im Krankenhaus bei der Anmeldung zur Geburt schon ein bisschen für den Plan belächelt. Mir war das aber egal, denn ich habe dadurch, dass ich einen Geburtsplan geschrieben habe, viel für mich gewonnen. Wer einen Geburtsplan schreibt, überlegt sich nämlich, was bei einer Geburt alles so passieren könnte – und was man sich dann für die jeweilige Situationen wünschen würde. Gleichzeitig informiert man sich dabei über mögliche Alternativen und welche Konsequenzen diese haben. Und zwar bevor es soweit ist, dass es zur „Ausnahmesituation“ kommt. Ein weiterer Vorteil ist, dass deine Begleitperson so auch weiß, was du möchtest und eher versuchen kann, wirklich deinen Wünschen zu entsprechen. Gleiches gilt für Hebammen und Ärzte. So weit ich weiß, ist ein Geburtsplan allerdings nicht rechtlich bindend.

Was gehört in den Geburtsplan?

Eine genaue Vorgabe für den Geburtsplan gibt es nicht. Im Internet findest du allerdings viele Vorlagen. Ich habe meinen Plan chronologisch in vier Abschnitte eingeteilt. Die Frage, wo (Krankenhaus) und wie (natürliche Geburt) ich entbinden möchte und wer mich zur Entbindung begleiten soll, hatte ich für mich bereits beantwortet, so dass ich diese nicht noch einmal verschriftlicht habe.

1. Eröffnungsphase

  • Welche Atmosphäre wünsche ich mir für den Kreißsaal? (z.B. Ruhe, Musik, Licht)
  • Welche Hilfsmittel möchte ich nutzen? (z.B. Geburtswanne, Gymnastikball, Seil)
  • Was ist mir sonst noch wichtig? (z.B. Venenzugang, Einlauf, wehenfördernde Mittel)

2. Schmerzmittel

  • Wann möchte ich Schmerzmittel erhalten?
  • Welche Maßnahmen / Schmerzmittel kommen für mich in Frage? (z.B. PDA, Spinalanästhesie, Buscopan, Wehencocktail)
  • Welche alternative Schmerzbehandlung möchte ich? (z.B. Massage, Akupunktur, Akupressur, Atemtechniken / unter Anleitung)

3. Austreibungsphase (Vaginalgeburt)

  • Welche Gebärpositionen kann ich mir vorstellen? (z.B. Liegend seitlich/Rücken, Kniend, Stehend, Vierfüßlerstand, Wassergeburt)
  • Was ist, wenn der Damm „reißen“ sollte? (z.B. Damschnitt ja/nein, natürlich reißen)

4. Nach der Geburt

  • Was passiert mit dem Baby nach der Entbindung? (z.B.selbst nehmen vs. geben lassen, Bonding, Stillen)
  • Wann wird die Nabelschnur durchtrennt und von wem? (z.B. kein Pulsieren, selbst / Begleitperson / Hebamme, …)
  • Wie soll der Ausstoß der Plazenta erfolgen? (z.B. keine medikamentöse Beschleunigung vs. Oxytocin)
  • Möchte ich die Plazenta ansehen?
  • Was ist, wenn man selbst oder das Baby werden Komplikationen verlegt werden müssen? Wer begleitet das Baby?

Und? Lief es nach Plan?

Natürlich hatte ich viele Wünsche für meine Entbindung. Ich wollte gern, dass die Geburt meines Kindes so natürlich wie möglich abläuft und nur dann eingegriffen wird, wenn es medizinisch notwendig ist – entweder weil es Komplikationen gibt oder weil ich es kräftemäßig nicht mehr ohne Schmerzmittel schaffe. Angst hatte ich allerdings vor einer PDA, weil ich oft gelesen hatte, dass die den Geburtsverlauf auch hemmen kann und es dann eher zu einem Kaiserschnitt kommen kann.  Außerdem – ich bin aber auch echt ein Weichei – wollte ich keinen Venenzugang gelegt bekommen. Das wiederum ist wohl in vielen Krankenhäusern Standard und wird ohne zu fragen einfach gemacht.

Inwieweit meine Geburt nach Plan verlief, erfährst du bald hier auf meinem Blog.

 

Hast einen Geburtsplan geschrieben? Empfandest du das als sinnvoll? Was hast du dir für deine Geburt gewünscht? 

Ich freue ich mich sehr, wenn du diesen Beitrag unten kommentierst!

Vielleicht gefällt dir auch ...

Neue Flaschenpost

Um diese Webseite optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Klicken Sie auf „Ich stimme zu.“, um Cookies zu akzeptieren und direkt diese Website besuchen zu können. Nähere Informationen zu Cookies und Ihren Rechten als Benutzer erhalten Sie in der Datenschutzerklärung. Ich stimme zu Weiterlesen

Privacy & Cookies Policy